Verleihung des Hessischen Kabarettpreises 2022

Am Dienstag, dem 29. November 2022 um 20:00 Uhr wird in Dreieich zum sechsten Mal der Hessische Kabarettpreis verliehen. Neben dem Fresche Keller in Nidda und dem Piazza in Vellmar gehören die Bürgerhäuser Dreieich zu den Ausrichtenden des Preises. Ausgezeichnet werden herausragende Künstlerinnen aus dem deutschsprachigen Raum, die sich dem literarischen, politischen, musikalischen oder poetischem Kabarett widmen. Verliehen werden ein Ehrenpreis, ein Förderpreis und ein Jurypreis für den alle hessischen Veranstalterinnen Vorschläge einreichen konnten.

Ausführliche Informationen gibt es HIER.

Alles bleibt wie gehabt ganz anders

Wir haben uns Gedanken gemacht, wie es mit dem Hessischen Kabarettpreis weitergehen soll.

Seit 2017 vergeben drei Bühnen gemeinsam den Hessischen Kabarettpreis. Bislang wurde er in vier „Geschmacksrichtungen“ vergeben: Den Förderpreis «Grie Soß’» sowie den Ehrenpreis «Ahle Worscht» vergab eine Fachjury, um den Publikumspreis «Handkäs’ mit oder ohne Musik» und den Jurypreis «Bethmännchen» wurde in einem öffentlichen Wettbewerb gerungen.

Ab dem kommenden Jahr möchten wir „unseren“ Kabarettpreis noch hessischer gestalten. Statt wie bisher Bewerbungen von Künstler:innen und deren Agenturen entgegen zu nehmen, würden wir gern die „Fundstücke“ des vergangenen Jahres sammeln: einzigartige neue Programme, außergewöhnliche junge Talente – interessante Neuentdeckungen aller Art. Dazu haben wir alle hessischen Bühnen angeschrieben, die regelmäßig Comedy und Kabarett veranstalten, und sie gefragt: Wer ist Ihnen besonders aufgefallen? Wem gebührt mehr Aufmerksamkeit? Welche außergewöhnliche Entdeckung haben Sie in der letzten Zeit gemacht? 

Wir sammeln alle Vorschläge und legen sie unserer Jury vor, die anschließend «Handkäs’ mit oder ohne Musik» vergibt, den Sonderpreis zum Hessischen Kabarettpreis. Das Publikum der jeweils ausrichtenden Bühne ist in dieser Jury vertreten, außerdem die beteiligten Bühnen, der Hessische Rundfunk, die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Caricatura – Galerie für komische Kunst in Kassel. 

So wollen wir gemeinsam mit den hessischen Bühnen den Hessischen Kabarettpreis wirklich zu einem Preis aus ganz Hessen werden lassen. Die nächste Verleihung wird im November 2022 im Bürgerhaus Dreieich stattfinden.

Wir freuen uns schon sehr auf alle Einsendungen.
Schöne Grüße aus den Bürgerhäusern Dreieich, dem Piazza in Vellmar und dem Fresche Keller aus Nidda.

Nach dem Wettbewerb ist vor der Gala

Es war ein abwechslungsreicher Abend, und weder der Jury noch dem Publikum fiel die Entscheidung leicht – aber die Gewinner des Wettbewerbs um den Hessischen Kabarettpreis stehen fest:

Die Mehrheit der Stimmen des Publikums erhielt Lars Ruppel, also bekommt er «Handkäs’ ohne Musik», den Publikumspreis. Und die Jury zeichnet Florian Wagner mit den «Bethmännchen» aus.

Aber noch ist Zeit, sich mit Karten für die Preisverleihungsgala zu versorgen…

Wir möchten einladen, müssen verschieben – und wollen hoffen

Das vergangene Jahr (und das, was von diesem bereits hinter uns liegt) hat so viel Großes, nie Dagewesenes mit sich gebracht, dass unser kleiner Preis ein wenig in den Hintergrund gedrängt wurde. Dabei waren wir unter den Ersten, die das Preiswürdige an Eva Karl-Faltermeier entdeckten. Nur den Förderpreis, unsere «Grie Soß’», konnten wir ihr noch nicht überreichen. Den Ehrenpreis, die «Ahle Worscht», an Christoph Sieber allerdings auch nicht.

Dafür haben wir unsere Nominierungen für den Wettbewerb um den Jurypreis, die «Bethmännchen», und den Publikumspreis, den «Handkäs’ mit oder ohne Musik», mittlerweile abgeschlossen. In diesem Jahr bemühen sich Jacqueline Feldmann, Lars Ruppel, Florian Wagner und Leticia Wahl um Ihre Stimme – und um die unserer Jury.

Bleibt also noch die Frage nach den Terminen für Wettbewerb und Preisverleihungsgala. Der ursprüngliche Plan, beides am 23. und 24. April stattfinden zu lassen, fiel Corona zum Opfer. Aber nachdem wir die Kalender aller vier Nominierten, unserer Jury sowie der Förderpreisträgerin und des Ehrenpreisträgers abgestimmt hatten, findet unser Hessischer Kabarettpreis 2021 nun am 27. und 28. Oktober 2021 statt.

Jetzt bleibt Ihnen und uns nur noch, zu hoffen, dass dies die letzte Änderung ist, die Corona für uns bereit hält. Bitte bleiben Sie gesund!

Wir sind begeistert!

2020 hat sich ja alle Mühe gegeben, unvergesslich zu werden. Trotz allem, was unser aller Leben und nicht zuletzt die Kulturszene derzeit im Griff hat, haben sich 47 Künstler*innen bzw. Gruppen für den Hessischen Kabarettpreis 2021 beworben. Darüber freuen wir uns – und sind beeindruckt von diesem Optimismus.

Ein kleines Bisschen Normalität also in diesen Tagen: Die kleine Jury sitzt jetzt daran, aus der Longlist eine Shortlist zu destillieren. Diese geht dann an unsere große Jury, und die wählt unsere vier Finalist*innen aus.

Aber vorher steht erst einmal Weihnachten an – und die Frage, ob wir erst danach lockgedownt werden oder danach. (Oder heißt es downgelockt?) Wie auch immer. Wir wünschen auf jeden Fall allen, die uns ihre Bewerbung zukommen ließen, gute Nerven und ruhige Tage. Bleiben Sie gesund – und uns gewogen.

Es geht wieder los!

Auch wenn wir noch nicht sicher sind, wie im kommenden Jahr Kleinkunstveranstaltungen möglich sein werden: Die Bewerbungsfrist für den Hessischen Kabarettpreis 2021 eröffnen wir hiermit schon einmal.

Also, jetzt selbst bewerben – oder schüchterne Kandidatinnen und -en sanft bearbeiten. Wir sind gespannt!

19 – 20 – 21

COVID 19 zwingt uns, den Hessischen Kabarettpreis 2020 ins kommende Jahr, also nach 2021 zu verschieben.

Das führt zu einer recht ungewöhnlichen Situation im kommenden Jahr, weil wir Ende April den Hessischen Kabarettpreis 2021 über die Bühne bringen – und anschließend dann Anfang Juni Förder- und Ehrenpreisträger 2020 auszeichnen. Aber so etwa scheinen Pandemien eben mit sich zu bringen…

Bitte bleiben Sie gesund!

Wettbewerb 2020 abgesagt!

Auch der Hessische Kabarettpreis 2020 leidet unter den Folgen der Covid-19-Pandemie. Wettbewerb und Preisverleihung in Herborn sind abgesagt. Wir arbeiten derzeit an Alternativlösungen. Sobald wir mehr wissen, werden wir diese schnellstmöglich hier verkünden. Bis dahin: Bleibt gesund!

Die Würfel sind gefallen!

Die vier Wettbewerbsteilnehmer für den 4. Hessischen Kabarettpreis stehen inzwischen fest: Am 24. April werden Anne Folger, Jena-Philippe Kindler, Olaf Bossi und Emir Puyan Taghikhani um Jury- und Publikumspreis. Beide Preisträger sind dann am 25. April bei der Gala mit Frank-Markus Barwassser und Christoph Fritz mit einem weiteren Kurzauftritt zu erleben.

Gemeinsam mit dem „Fresche Keller“ in Oberhessen und seit 2020 mit den Bürgerhäusern Dreieich in Südhessen (von 2017 war es das Piazza in Vellmar) vergibt die Kulturscheune Herborn jährlich den Hessischen Kabarettpreis. Der Wettbewerb findet wechselweise auf einer der drei Bühnen statt – am 24. April 2020 ist es in der KuSch in Herborn wieder so weit, die Preisverleihung steigt dort einen Tag später ebenfalls.

Vergeben werden ein Publikums- und ein Jurypreis im Wert von jeweils 3000 Euro. Der Förderpreis wurde vorab dem jungen Österreicher Christoph Fritz zuerkannt, den Ehrenpreis erhält Frank-Markus Barwasser (alias Erwin Pelzig). Beide werden bei der Preisverleihung am 25. April 2020 auch anwesend sein.

Hessischer Kabarettpreis in Vellmar verliehen

Führte mit Charme und Witz durch die Preisverleihung – Moderator und Kabarettist Bernd Gieseking

Am 17. und 18. Mai 2019 war das nordhessische Vellmar die hessische Hauptstadt des Kabaretts. Am Freitag und Samstag wurde dem Publikum feinstes Kabarett mit einem dezenten Hauch von Comedy geboten.
Nach der Eröffnung durch Vellmars Bürgermeister Manfred Ludewig brachte Moderator und Kabarettist Bernd Gieseking das Publikum in Stimmung. Charmant, witzig und teilweise scharfzüngig begleitete er Publikum wie Künstler durch den Abend.

Wurde mit dem Publikumspreis ausgezeichnet – Miss Allie aus dem niedersächsischen Lüneburg

Den Auftakt machte am Wettbewerbsabend die kleine Singer und Songwriterin mit Herz – Miss Allie aus dem niedersächsischen Lüneburg. Von der ersten Minute an zog sie das Publikum in ihren Bann und begeisterte mit ihrer offenen und fröhlichen Art. Miss Allie arbeitete in ihrem 30-minütigen Programm so ziemlich alles ab, was ihr bisher widerfahren ist. Sei es die Erfahrung mit einem ihrer Ex-Freunde, die neu auf dem Markt erschienen Bio-Tampons oder das Regel-Tagebuch Dieter. Kaum ein Auge blieb bei Miss Allie trocken.

Überzeugte mit seinem Auftritt auch die Fachleute – Stefan Waghubinger erhielt den Jurypreis

So war es dann auch bei Stefan Waghubinger, der mit nichts außer einem alten Pappkarton die Vellmarer Bühne betrat. Eigentlich musste der sympathische Österreicher nichts sagen, er wusste ja eh schon, was passiert. Mit seinem trockenen, alpenländischen Humor erzählte Waghubinger aus seinem Leben, welches für ihn alles andere als schön war – das fing schon früh an. Erst scheiterte er als Kind mit dem „Cool-Sein“, was ein schweres Kindheitstrauma bei ihm auslöste. Das steigerte sich dann noch darin, dass er eine Strickjacke von den Eltern geschenkt bekam, in der er aussah wie Captain Kirk. Es fühlte sich eben cool an, aber nur solange er keinen Spiegel fand. Stefan Waghubinger brachte dem Saal zum Lachen, gleichzeitig aber auch ein wenig zum Nachdenken, weil man ihn immer noch als den kleinen Jungen sah, der „Cool“ sein wollte – in Vellmar war er es.

Das Duo „BlöZinger“ als autofahrendes Geschwisterpaar

Das Duo BlöZinger aus der Alpenrepublik Österreich war extra für den Hessischen Kabarettpreis ins Nordhessische Bergland gekommen – eine Gegend, die den beiden Kabarettisten nicht fremd sein sollte – und so war es auch. Der Funke sprang vom Betreten der Bühne umgehend auf das Publikum über. Die adretten Österreicher, die sich im Jahr 2001 bei den CliniClowns in ihrer Heimatregion Linz kennengelernt haben, nahmen die Zuschauer mit auf eine Autofahrt, die sie zur Trauerfeier ihres Vaters führen sollte. Dabei spielten die beiden ein Brüderpaar, welches von ihrer am Tourette-Syndrom erkrankten Tante Drude begleitet wurde. Faszinierend an BlöZinger ist die perfekte Mischung aus Wort und schauspielerischer Leistung, die teils skurrile Züge annahm – ausschließlich positiv.

Bemühte sich um Integration – Liza Kos

Trocken und humorvoll – aber zu keiner Zeit langweilig. Liza Kos rundete den ersten Abend des Hessischen Kabarettpreises ab. Gewohnt launisch, aber sehr unterhaltsam mimte die gebürtige Russin eine kopftuchtragende Türkin auf der Suche nach Selbstbehauptung und Integration. Kos, die ihr Publikum auf eine ganz besondere Art und Weise zu unterhalten versteht, war sich der Sympathie des Publikums schnell sicher.

Jeder der Künstler hat sich auf seine Art und Weise beim diesjährigen Hessischen Kabarettpreis in die Herzen der Zuschauer gespielt – ABER – es kann nur einer bzw. zwei gewinnen. Miss Allie hat mit ihrer eloquenten, charmanten und ehrlichen Art das Publikum überzeugt und bekam den Publikumspreis überreicht – die Jury von sich überzeugen konnte Stefan Waghubinger mit seinem Kindheitstrauma.
Am zweiten Tag des Hessischen Kabarettpreises bekamen Miss Allie und Stefan Waghubinger Ihre Preise überreicht – natürlich typisch hessisch. Miss Allie konnte sich über Handkäs mit oder ohne Musik freuen, Stefan Waghubinger bekam die Frankfurter Bethmännchen.

Martin Frank erhielt den Förderpreis

Bereits im Vorfeld des diesjährigen Kabarettpreises hatte die Jury dem jungen Bayern Martin Frank den Förderpreis zugesprochen. Der in der Drei-Flüsse Stadt Passau geborene Frank ist zurzeit mit seinem Soloalbum „Es kommt, wie es kommt“ in Bayern und dem Rest von Deutschland unterwegs. Dabei überzeugt er nicht nur mit Witz und Charme, auch seine gewaltige Gesangsstimme kann sich durchaus in manch einem Opernhaus hören lassen. Beeindruckt von Stimm- und Kabaretttalent dachte sich so mancher Zuschauer, ob sich der Bachelor bei der Konkurrenz überhaupt noch auf die Straße trauen kann.

Der Ehrenpreis ging an das Kabarett-Urgestein Urban Priol

Das Highlight des diesjährigen Hessischen Kabarettpreises war die Verleihung des Ehrenpreises an das –durchaus charmant und liebevoll gemeint- Urgestein des deutschen Kabaretts – Urban Priol. Wie Laudatorin Pia Bluhm bereits feststellte, hat Priol einen ganz feinen Sinn für aktuelle und aufrüttelnde Themen und weiß jederzeit genau, was sein Publikum von ihm hören möchte.

Die Preisträger Martin Frank, Urban Priol, Miss Allie und Stefan Waghubinger mit Moderator Bernd Gieseking (v.l.n.r.)

Scharfzüngig und hart, aber immer stilvoll und keinesfalls verletzend oder gar persönlich geht er mit Politikern und prominenten Zeitgenossen ins Gericht – aber, immer auf Augenhöhe. Eigentlich kann man ihm auch gar nicht böse sein, dem Urban Priol. Völlig zu Recht bekam der Kabarettist daher den Ehrenpreis der Jury.

Eine rundum gelungene und kurzweilige zweitägige Verleihung des Hessischen Kabarettpreises hatte das Team um die Organisatoren Pia Bluhm und Vanessa Bischoff auf die Beine gestellt. Wieder einmal wurde bewiesen, dass auch in Nordhessen ein ordentliches Programm auf die Beine gestellt werden kann.

(Fotos: Michael Artelt)